Zucker das süße Gift Teil 1

Zucker das süße Gift

Zucker ist nicht gesund, das weiß jeder. Doch warum mögen die meisten Menschen alles was süß schmeckt so gerne? Und warum haben so viele Menschen Probleme mit dem Heißhunger, auf alles was süß ist?

Schon Muttermilch ist süß

Süße Nahrung begleitet uns von Anfang an. Bereits die Muttermilch ist sehr süß.

Süß kann nicht giftig sein

Unsere Steinzeitvorfahren konnten sicher sein, alles, was in der Natur süß schmeckt, kann für den Menschen nicht giftig sein. Süß verbinden wir also demnach auch mit Geborgenheit und Sicherheit.

Zucker ist das süße Gift

Klingt jetzt provokativ. Aber es ist leider wahr. Zucker wird auch als Volksdroge Nummer 1 bezeichnet. Zucker macht zucker-süchtig und hat starken Einfluss auf Deine Darm- & Haut-Gesundheit, das Denken, die Psyche und die Konzentration.

Warum wirst Du immer wieder schwach?

In aller Regel liegt es nicht an Deiner fehlenden Disziplin oder Deiner Willenskraft, dass Du gegen den Heißhunger auf Süßes nicht ankommst. Es können natürlich schlechte Gewohnheiten sein. Es kann auch sein, dass Dein Körper auf sich aufmerksam machen möchte. Deinem Körper können lebenswichtige Mikronährstoffe und Deinen Darmbakterien wichtige Ballaststoffe fehlen.

Deine Emotionen beeinflussen Dich

Dein Heißhunger kann auch mit Deiner Stimmung zusammenhängen. Stress, schlechte Laune, Traurigkeit, Einsamkeit, zu wenig Schlaf können auslösen, dass Essen zum Seelentröster wird. Auch das ist ein Signal, dass Deinem Körper wichtige Nährstoffe fehlen.

Der Zuckerverbrauch steigt rasant an

Der Zuckerverbrauch ist in den letzten Jahrzehnten rasant angestiegen. Lag der Pro-Kopf-Zuckerkonsum im Jahr 1874 noch bei 6,2 kg, liegt er heute in Deutschland bei durchschnittlich rund 35 - 40 Kilogramm.

Dabei handelt es sich nicht nur um den sichtbaren Zucker, mit dem Du Deinen Kaffee oder Deine Speisen süßt. Es zählt auch der Zucker aus Honig, Sirup, Fruchtsäften dazu. Hinzu kommen noch unzählige, versteckte Zuckerarten die Lebensmitteln hinzugefügt werden, von denen Du es nie vermuten würdest (siehe Zuckerfallen).

Tägliche Menge

Die Empfehlung ist für einen Erwachsen ungefähr 25 g Zucker pro Tag. Das sind ca. 6 Teelöffel Zucker oder 8 Würfelzucker. Ein Würfelzucker enthält 3 g Zucker. Über den Tag verteilt sieht das nicht nach viel aus. Aber schau mal, wie die Realität aussieht.

Zucker-Fallen Würfel-Zucker Gesundheit WHO

Ein paar Beispiele

  • 1 Dose Cola hat bereits 36 g Zucker, das sind 12 Würfelzucker. Eine 1 l Flasche kommt auf ca. 40 Stück.
  • 2 Esslöffel einer fertigen Joghurt-Salatsoße enthalten ca. 3 Würfelzucker. So wird der gesunde Salat eher zur Kalorienbombe.
  • 1 Esslöffel Ketchup bringt ca. 1 Würfelzucker mit.
  • 1 Becher Fruchtjoghurt enthält bereits die Tagesmenge von 25 g Zucker.
  • 100 Gramm Gummibärchen enthalten 50 Gramm Zucker.
  • Ein halber Liter Apfelsaft enthält rund 50 Gramm fruchteigenen Zucker. 1 Apfel essen ist gesünder.
  • 1 Fertigpizza kann bis zu 8 Würfelzucker enthalten. Der echte Pizzabäcker verwendet keinen Zucker.

Zucker hat viele Namen

Schau mal genau hin, was auf den Verpackungen steht. Es steht nicht immer reiner Zucker drauf. Hinter Zucker verstecken sich beispielsweise Saccharose, Laktose, Maltose, Glukose, Dextrose, Fruktose.

Außerdem enthalten die Produkte zusätzlich künstliche Zusatzstoffe, Aromen und Geschmacksverstärker. Alles zusammen verführt Dich dazu, immer wieder, immer weiter, immer mehr zu essen.

Zuckerfallen sind nicht immer sofort zu erkennen

Zucker verbirgt sich in fast allen Fertigprodukten und Fertiggerichten. Ebenso in Fruchtjoghurts, Ketchup, Fertigsoßen, Mayonnaise, Müslis, Chips, Kuchen, Gebäck, Fruchtriegeln, Wurst, Konserven, Getränken, Säften, Smoothies etc. Das sind nur ein paar Beispiele. Alles aufzuzählen, ergäbe eine Endlos-Liste. Zucker und Ersatzstoffe stecken in allen industriell hergestellten Produkten. Achtung: Die Werbung verkauft Dir diese als gesund.

Zucker kann viele Beschwerden auslösen

  • Karies, Parodontose
  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Herz-Kreislauf-Störungen
  • Schlafstörungen
  • Darmbeschwerden (Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Völlegefühl, Bauchschmerzen)
  • Hautprobleme
  • Fettleber
  • Energiemangel
  • Depressionen

Wir unterscheiden einfache und komplexe Kohlenhydrate

Kohlenhydrate liefern den Treibstoff Glukose für Deine Muskeln und Dein Gehirn. Der Körper kann auch aus Fett Energie gewinnen. Solange ihm jedoch Kohlenhydrate zur Verfügung stehen, wählt er diese. Auf sie kann er schnell und effizient zugreifen.

  • Komplexe Kohlenhydrate werden langsam verdaut und erhöhen den Blutzuckerspiegel gleichmäßig
  • Einfache Kohlenhydrate werden sehr schnell verdaut und erhöhen den Blutzuckerspiegel schnell

Kohlenhydrate sind nicht alle gleich

Haushaltszucker (Saccharose)
Mit Zucker ist der Rohr- oder Rübenzucker, auch Saccharose genannt, gemeint. Dabei handelt es sich um den raffinierten Haushaltszucker (Saccharose). Er besteht zu je 50 % aus Fruktose und Glukose.

Einfachzucker - gehen schnell ins Blut
Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose) gehören zu den Einfachzuckern (Monosacchariden). Es handelt sich um die einfachste Zuckerform, die aus einem Zuckermolekül besteht.

Sie sind in einfachen Kohlenhydraten enthalten: Weißmehlprodukten, Kuchen, Süßigkeiten, Softdrinks, Fruchtsäften. Fruchtzucker beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht. Große Mengen Fruchtzucker werden in der Leber in Fett umgewandelt.

Zwei- und Mehrfachzucker - sie gehen auch schnell ins Blut
Mehrere Einfachzuckermoleküle können zusammen Zwei- und Mehrfachzucker bilden (Di- und Oligosaccharide). Dazu zählen Milchzucker (Laktose), Rohr- oder Rübenzucker (Saccharose) und Maltose (Malzzucker).

Mehrfachzucker - werden langsam verdaut, der Blutzuckerspiegel steigt langsam
Mehrfachzucker (Polysaccharide) bestehen aus mindestens 10 Einfachzuckermolekülen. Dazu zählen Stärke (Kartoffeln, Gemüse, Getreide), Dextrin, Glykogen und Ballaststoffe.

Puren Zucker braucht Dein Körper nicht

Dein Körper wandelt Kohlenhydrate in Glukose um. Kohlenhydrate bestehen aus Zuckermolekülen. Alle Kohlenhydrate, ob Brot, Nudeln, Kuchen, Süßigkeiten, Gemüse oder Obst, werden im Verdauungstrakt in Einfachzucker zerlegt und gelangen in Form von Glukose in den Blutkreislauf.

Einfache Kohlenhydrate sind eine Herausforderung

Zucker fordert Insulin

Zucker ist zwar süß, jedoch eine Säure, die rasch ins Blut geht. Dein Körper setzt alles daran, diesen schnellstmöglich aus dem Blutkreislauf herauszubringen und in die Zellen zu befördern. Dort wird der Zucker zur Energiegewinnung benötigt. Ein Zuviel an Glukose im Körper speichert er in Form von Glykogen oder in Fettzellen.

Als Transportmittel und als sogenannter Türöffner zu den Zellen dient das Hormon Insulin. Insulin schüttet die Bauchspeicheldrüse aus. Nach einem hohen Konsum von einfachen Kohlenhydraten schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin sozusagen panikartig aus, um die große Menge Glukose so schnell wie möglich aus dem Blut zu bekommen.

Heißhunger-Kreislauf

In kurzer Zeit ist der Blutzucker in den Zellen. Der Blutzuckerspiegel sinkt wieder ab. Jedoch nicht auf das Normalmaß. Durch den raschen Insulinanstieg kommt es nun zu einer Unterzuckerung. Es beginnt ein Teufelskreislauf. Das Gehirn möchte den zu tiefen Wert wieder richtig einstellen und signalisiert erneut Hunger. Wahrscheinlich bemerkst Du auch, dass Du müde oder gereizt bist. Zeit für die nächste Schokolade.

Unterbrechen kannst Du den Kreislauf, indem Du zu Gemüse, Rohkost oder Eiweiß greifst.

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Dein Körper fährt ständig Achterbahn

Für manch einen sind es zum Beispiel die angeblich gesunden Cornflakes oder das Brot oder Brötchen mit Marmelade oder Honig zum Frühstück. Am Vormittag einen Schokoriegel. Mittags Kantinenessen oder auf die Schnelle ein Teilchen vom Schnellbäcker. Gummibärchen und Softgetränke zwischendurch. Abends die Fertig-Pizza und vor dem Fernseher die Chips. Der Blutzuckerspiegel fährt dabei ständig Achterbahn.

Wie kommst Du aus dem Kreislauf raus?

Dein Hunger ist eigentlich ein Schrei nach Mikronährstoffen, hochwertigem Eiweiß und guten Fetten und Ölen. Hunger kann auch ein Zeichen von Durst sein. Versuch es statt etwas zu essen einfach mal mit einem Glas Wasser.

Bewusst und aufmerksam

Du musst jetzt nicht grundsätzlich auf Zucker verzichten. Wichtig ist der bewusste Umgang damit. Ernähre Dich ausgewogen mit reichlich Gemüse, Salat, etwas Obst, hochwertigem Eiweiß und guten Fetten sowie Vollkornprodukten. Du versorgst Deinen Körper mit wichtigen Nährstoffen und bist für Stunden satt. Für den kleinen Hunger zwischendurch halte Dir etwas Obst, Trockenobst oder ein paar Mandeln oder Nüsse bereit. So bleibt der Heißhunger aus.